Das Prinzip der freien Wahl der Arbeit nach Maria Montessori besagt, dass das Kind selbst entscheiden darf, wann es sich, wie lange, womit beschäftigen möchte. Der selbständige Umgang mit dem Material gibt dem Kind die Möglichkeit, sich seinen eigenen Arbeitsrhythmus anzueignen und sein individuelles Lerntempo zu entwickeln. Es steht dem Kind frei, die Tätigkeit beliebig oft zu wiederholen.

Die freie Wahl der Arbeit meint jedoch keine grenzenlose Freiheit, was durch die oberste Regel deutlich wird:

„Meine Freiheit endet da, wo deine Freiheit beginnt.“

 

Der Kern unserer schulischen Arbeit ist die Freiarbeit im Sinne 

Maria Montessoris. Sie findet täglich in den drei erstenUnterrichts-

stunden statt.

Sie ist Voraussetzung, um das Anliegen der Montessori-Pädagogik 

ein freies, selbständiges Lernen zu ermöglichen. 

Freiarbeit heißt dabei, freiwillig eine Anstrengung auf sich nehmen. 

Nach einer gelungenen Anstrengung stellt sich beim Kind Zufriedenheit 

und Freude über die eigene Arbeit ein. Dies ist Motor für die weitere 

selbst gewählte Arbeit. 

Hierbei ist es wichtig, dass sich ein Kind im Rhythmus seiner eigenen 

Lernentwicklung weiterentwickeln kann. 

So behält es Neugier und die Freude am Lernen. Maria Montessori 

prägte den Begriff der "vorbereiteten Umgebung". Die vorbereitete 

Umgebung soll das Kind anregen, entsprechend seinem natürlichen 

Forschungsdrang zu lernen. Nicht jedes Kind ist bereit, sich anzustrengen. 

Diese Kinder brauchen von Seiten der Lehrerin und/oder des Lehrers 

Ermunterung, Anregungen oder auch eine direkte Führung. 

In unserer Schule sind nicht nur die Lernmaterialien in den Klassen Teil 

der vorbereiteten Umgebung, sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer. 

Sie sind durch ihre zusätzliche 2-jährige Ausbildung mit Abschlussprüfung 

(Montessori-Diplom) für das Lernen in der Freiarbeit vorbereitet. 

Für die Pädagogen an der Montessori-Schule heißt das auch, ihre Rolle 

als Lehrer von Grund auf umzustellen. Die Selbstständigkeit der kindlichen 

Arbeit erfordert, dass die Lehrerinnen und Lehrer wissen, wann und wie sie

in den Hintergrund treten, um dem Lernen des Kindes den notwendigen

Raum zu geben und um geistige Reifung im Umgang mit dem Montessori-

Material zu ermöglichen. 

In den Klassenräumen befinden sich in Regalen alle Materialien, Medien 

und Hilfsmittel, die das Kind beim täglichen Lernen und Arbeiten benötigt. 

Darüber hinaus ist die Klasse Lebensraum der Kinder und besteht aus 

verschiedenen Bereichen (z. B. mit Tischgruppen für die Arbeit oder 

Sitz-Ecke zum Lesen). 

Nach den Herbstferien 2003 begannen wir mit der jahrgangsübergreifenden 

Freiarbeit. 

Für die tägliche Freiarbeit werden alle Schüler der 1. bis 4. Klasse

für 3 Schulstunden in neuen, konstanten Gruppen zusammengefasst. 

In den Klassen finden die Kinder eine vorbereitete Umgebung und 

Unterrichtsmaterial zu den Fächern Sprache, Mathematik, Sachunterricht, 

Musik, Kunst und Religion. 

Die Arbeiten der Kinder werden selbstverständlich von der Lehrperson 

kontrolliert. 

In den Klassen befinden sich Listen über die vorhandenen Materialien, 

in die Sie jederzeit Einsicht nehmen können. 

Außerdem dürfen Sie sich jetzt schon eingeladen fühlen , einmal bei der 

Freiarbeit zu zusehen. 

Setzen Sie sich dazu bitte vorab mit dem Lehrer und den Lehrerinnen 

Ihrer Kinder in Verbindung.